Zu den Aufgaben einer Fachgruppe „Räumen“ des Technischen Hilfswerkes gehört es, mit Hilfe von Radladern und Baggern Schadensstellen zu räumen, Zu- und Abfahrtswege anzulegen, Gräben und Abflüsse auszuheben. Somit werden auch bodeneingreifende Maßnahmen vorgenommen, bei denen es nie auszuschließen ist, dass Altlasten in Form von Kampfmitteln aus den letzten beiden Weltkriegen angetroffen werden.
Im Rahmen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes gilt es die Helferinnen und Helfer zu unterweisen und zu sensibilisieren.
Der erste Teil dieses Seminars bestand zunächst aus einer theoretischen Präsentation über die vielfältigen Arten von Kampfmitteln und die daraus resultierenden Gefahren
Von der Theorie in die Praxis
An die theoretische Einweisung schloss sich eine Praxisphase an, in der die umfangreiche Sammlung delaborierter Kampfmittel aus den beiden Weltkriegen in der Lehrmittelsammlung des Kampfmittelräumdienstes (KRD) besichtigt werden konnte. Es wurde sowohl deutsche als auch alliierte Munition, von der Handwaffenmunition über maritime Kampfmittel bis zur Großladungsbombe in Augenschein genommen und deren Wirkungsweise durch den stellvertretenden Leiter des KRD erklärt. In der Trennanlage für Großsprengkörper wurde dann der Werdegang einer Bombe nach deren Entschärfung bis zur Schrottreife eindrucksvoll erläutert.
Einar Riede, der nicht nur Sprengberechtigter im THW Ortsverband Oldenburg ist, sondern auch bis zur Auflösung des damaligen Landesamtes für Katastrophenschutz im Jahre 2011, 22 Jahre als Entschärfer beim KRD tätig war, berichtete das es auch immer wieder in Ostholstein zu Zufallsfunden von Kampfmitteln kommt. Diese wurden nach Kriegsende weggeworfen oder vergraben oder resultieren teilweise noch aus Kriegshandlungen.
Die Helferinnen und Helfer waren sich am Ende des Tages einig, dass eine Unterweisung für den Fall des Auffindens von Gegenständen mit Explosivstoff unumgänglich und sinnvoll erscheint.